Anja Hajduk (Grüne) und Dirk Kienscherf (SPD) diskutieren mit Schülern der Sankt-Ansgar-Schule
Politik macht Schule: „Wie geht es weiter mit Afrika?“
Anja Hajduk (Grüne) und Dirk Kienscherf (SPD) diskutieren mit Schülern der Sankt-Ansgar-Schule
Politik zum Anfassen erlebten die Schülerinnen und Schüler der Sankt-Ansgar-Schule in Borgfelde am Donnerstag, den 25. Oktober. Am Tag der freien Schulen gaben zwei Politiker je eine Unterrichtsstunde in der Oberstufe des katholischen Gymnasiums an der Bürgerweide. Anja Hajduk, Mitglied des Deutschen Bundestages (Grüne) und Dirk Kienscherf, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (SPD) waren der Einladung der Arbeitsgemeinschaft freier Schulen (AGFS) gefolgt, um zum Thema „Lernen in Freiheit“ mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Hajduk, gab ihre Stunde im Geschichtskurs der Oberstufe. Sie skizzierte zu Beginn die Schwerpunkte ihrer Arbeit im Bundestag. Die Kursteilnehmer nutzten danach die Gelegenheit, um ihre Fragen an einen waschechten Politiker zu stellen. Besonders weltpolitische Themen, wie Afrika und die deutsche Entwicklungspolitik, interessierten die 17-18 Jährigen. Die Wirtschaftsexpertin Hajduk betonte, dass es für das Wohlstandsland Deutschland wichtig sei, Verantwortung für andere Regionen der Welt zu übernehmen, um dort in Partnerschaft und in Absprache mit den Ländern, eine gute Entwicklung zu unterstützen. So sei neben der Schulbildung auch die Ausbildung und berufliche Perspektive ein wichtiges Thema in heutiger Entwicklungszusammenarbeit, ebenso wie Hunger, Flüchtlingscamps, medizinische Versorgung und Aufklärung. Auch die Hauptziele der Grünen Partei wurden nachgefragt, die die 55jährige Vollblutpolitikerin gerne erläuterte. So setzt sich die Partei heute neben dem Umweltschutz auch für den Klimaschutz ein, fossiert den Ausstieg aus Kohle, Öl und Atomkraft und thematisiert die Erderwärmung. Auch soziale Gerechtigkeit und Frieden sind Schwerpunkte der Grünen. Auch das Verhältnis zu China oder die Waffenexporte nach Saudi-Arabien interessierten die Jugendlichen. Lara (17) und Jenny (17) fanden diese besondere Unterrichtsstunde sehr interessant und es freute sie, dass sie selber Fragen stellen konnten.
Im Gegensatz zu den globalen Themen des Geschichtskurses interessierte der Oberstufenkurs von Dirk Kienscherf lokalpolitische Themen. Sie fragten den Abgeordneten der Hamburger Bürgerschaft, zum Beispiel, ob eine Schaukel für den längsten Park der Welt in Hamburg nicht rausgeworfenes Geld sei. Da die Zeit nicht reichte um allen Fragen zu beantworten, versprach Herr Kienscherf wieder zu kommen, um Rede und Antwort zu stehen.
Sowohl die Schülerinnen und Schüler, als auch die beiden Abgeordneten waren von dieser besonderen Unterrichtseinheit im Rahmen des Tags der freien Schulen begeistert.
In der Hansestadt Hamburg besuchen derzeit mehr als 20.500 Kinder und Jugendliche eine freie Schule. Das sind 10,6 % aller Schüler. Mit dem Tag der freien Schulen wollen die in der AGFS zusammengeschlossenen Schulträger – das Erzbistum Hamburg, der Arbeitskreis evangelischer Schulen, die Landesarbeitsgemeinschaft der Rudolf Steiner Schulen sowie der Verband Deutscher Privatschulen (VDP) – die Vielfalt der Profilierungen im Bildungssystem sichtbar machen.
Insgesamt besuchten am Aktionstag in diesem Jahr 28 Politiker eine staatlich anerkannte Ersatzschule, um sich vor Ort in Gesprächen mit Schulleitungen, Lehrer- und Elternvertretern sowie Schülern über die besonderen Profile, pädagogischen Konzepte sowie Chancen und Nöte staatlich anerkannter Ersatzschulen zu informieren. Auch Hamburgs Schulsenator Ties Rabe nutzte den Aktionstag, um einen persönlichen Einblick in eine staatlich anerkannte Ersatzschule zu nehmen. Ebenfalls mit dabei waren u.a. die Bundestagsabgeordneten Katja Suding (FDP), Marcus Weinberg (CDU) und Christoph de Vries (CDU) sowie die Bürgerschaftsabgeordneten Markus Schreiber (SPD), Dr. Stefanie von Berg (Grüne) und Birgit Stöver (CDU).
Heidrun Zierahn, Erzbistum Hamburg